Die Corona-Massnahmen haben viele Unternehmen in der Schweiz hart getroffen. Umso verständlicher ist es, dass nach wie vor Werbekampagnen abgebrochen und Events abgesagt werden.
Wir zeigen dir in diesem Artikel auf, warum du aber trotz Krise die Kommunikation nicht vernachlässigen solltest und welche Möglichkeiten dir dafür zur Verfügung stehen.
Wenn der Umsatz aus unvorhersehbaren Gründen einbricht, ist die Kommunikation oft eine der ersten Investitionen, bei der zurückgeschraubt wird. Dabei ist es in einer Krisensituation wie der aktuellen Covid-19 Pandemie extrem wichtig, den Informationsaustausch mit den Anspruchsgruppen aufrecht zu halten und so auch möglichen Unsicherheiten entgegenzuwirken.
Mach dir zuerst Gedanken über die interne Kommunikation, denn:
Stell dir dazu wichtige Fragen, wie beispielsweise:
Wenn du dir nämlich im Vorfeld schon Gedanken über verschiedenste Szenarien machen, kannst du proaktiv und strukturiert kommunizieren. Damit beugst du auch Gerüchten innerhalb der Firma vor.
Im zweiten Schritt ist es wichtig, sich zu überlegen, wie man die Kommunikation mit den Kunden sicherstellen kann.
Wie die nachfolgende Schweizer Studie aus dem April 2020 zeigt, hat die Mediennutzung seit Corona insgesamt stark zugenommen. Das weist einerseits darauf hin, dass die Bevölkerung (und somit auch deine Kundschaft) in der Krise einen starken Informationsdrang hat und andererseits darauf, dass die meisten Menschen über verschiedene Kanäle gut erreichbar sind.
Sei dir bewusst, dass Kommunikation nicht bloss Werbung bedeutet (für die genaue Definition der Begriffe, s. Blog-Artikel vom 8.7.2020). Falls du Angst hast, dass das Schalten von Werbung in der Krise negativ aufgefasst werden könnte, weiche auf andere Kommunikationsinstrumente aus und passe deine Botschaften an.
Zeige deinen Kunden, dass du auch in der Krise für sie da bist und volles Herzblut in deine Arbeit steckst, beispielsweise in dem du:
Wichtig dabei ist, dass du nach dem Prinzip, «der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler», handelst. Dann sind dir bei den Botschaften praktisch keine Grenzen gesetzt!
Die ausserordentliche Lage wurde bereits am 19. Juni aufgehoben, die Pandemie ist aber noch lange nicht überstanden. Dennoch kommen mit den Lockerungen auch wieder ein paar neue Möglichkeiten für die Kommunikation hinzu.
Wie die Statistik weiter oben zeigt, hat seit dem «Lockdown» eine Veränderung im Medienkonsumverhalten der Bevölkerung stattgefunden.
Nütze auch dieses Wissen, um deine Kommunikationsinstrumente richtig auszuwählen! Stelle dir für die Planung folgende Fragen:
Wenn du diese Fragen beantwortet hast, solltest du das bestehende Kommunikationskonzept auf diese Gegebenheiten anpassen (oder falls keines vorhanden ist, jetzt eins erstellen).
Setze dir auch in der Krise Kommunikationsziele. Die Versuchung mag gross sein, hauptsächlich wirtschaftliche Ziele zu definieren («Wir müssen jetzt dringend Umsatz machen!»). Wir würden dir jedoch empfehlen, die psychologischen Ziele nicht zu vernachlässigen. Denn gerade jetzt ist die Kundenbindung von extrem hoher Bedeutung. Schliesslich musst du für die Neukundengewinnung einiges mehr an Zeit und Geld investieren, als für die Betreuung bestehender Kunden.
Wenn du deine Ziele definiert und die Zielgruppen eingegrenzt hast, musst du die Kommunikationsinstrumente dementsprechend einplanen.
Klassische Werbung kann eigentlich immer eingesetzt werden, denn auch in der Krise kannst du Werbespots schalten oder Plakatkampagnen laufen lassen. Aber dabei muss dir bewusst sein, dass Werbung oft mit hohen Produktions- und Schaltungskosten einhergeht.
Falls dafür aktuell kein Budget vorhanden ist, empfehlen wir dir, auf Online-Alternativen zu setzen. Google Ads sowie auch die verschiedenen Werbeoptionen in den Sozialen Netzwerken sind nämlich vergleichsweise sehr günstig. Und es stehen dir eine Vielzahl an Ad-Formaten zur Verfügung: Du kannst selbst entscheiden, ob du mit Text, Bild oder Video arbeiten möchtest.
Weitere Vorteile von Online-Werbung sind:
Wenn du auf teure PR-Kampagnen oder Publi-Reportagen verzichten möchtest, kannst du sie auch die Website oder deinem LinkedIn-Profil erfolgreich als PR-Tool nutzen.
Dieses Instrument ist eigentlich immer einsetzbar – aktuell einfach unter Einhaltung der Gesundheitsmassnahmen.
Wenn du deine Kunden dennoch auf ein persönliches Gespräch einlädst, achte darauf, wie wohl sich die Person in dieser Situation fühlt. Behandle das Gespräch nicht nur als reines Verkaufsgespräch, sondern zeige auch Empathie! Höchstwahrscheinlich sind auch deine Kunden stark von der Krise betroffen. Wenn du dich auch nach der Gesundheit deines Gegenübers und dem Wohlergehen des Unternehmens erkundigen, kann sich das positiv auf die Kundenbindung auswirken.
Samplings sowie Promotionen mit Produktproben, bzw. Verkostungen sind im Moment zwar erlaubt, aber teilweise eher schwieriger umsetzbar. Wenn du dich dafür entscheidest, ist es wichtig, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Bei der Promotion von Dienstleistungen, bei welchen z.B. Formulare ausgefüllt werden müssen, entsteht jedoch fast immer persönlicher Kontakt.
Wenn du dein Personal nicht diesem Risiko aussetzen möchtest, kannst du auch auf alternative Verkaufsförderungsmassnahmen setzen. Beispielsweise kannst du Mengenrabatte gewähren oder am POS einen auffälligen Stand aufstellen (ohne Bedienung). Eine weitere Möglichkeit wäre auch der digitale Versand von Gutscheinen an ausgewählte Kunden (z.B. via Newsletter).
Aktuell arbeiten immer noch viele Personen im Home Office. Wenn du Geschäftskontakte (B2B) erreichen möchten, empfehlen wir dir als Direct-Marketing-Massnahme deshalb eher ein digitales Mailing. Wenn du ein physisches Mailing versendest, ist die Gefahr gross, dass dieses (lange) nicht beim Empfänger ankommt.
Private Kontakte (B2C) können aktuell Zuhause gut erreicht werden. Aufgrund des vermehrten digitalen Medienkonsums (gemäss Studie, s. oben) wäre aber auch hier abzuwägen, ob ein digitaler Versand nicht sinnvoller ist.
Abgesehen von der Erreichbarkeit, bietet der digitale Versand auch einen Kostenvorteil. Denn beim physischen Versand musst du noch die Produktions- sowie Portokosten mit einberechnen.
Sponsoring ist in der Regel ein eher grosser Investitionspunkt, bei welchem nur indirekt etwas zurückkommt. Deshalb gilt es, Pro und Contra gut abzuwägen.
Falls du beispielsweise ein wichtiger Sponsor eines regionalen Unternehmens bist, kann es gute PR für dich sein, wenn du deinen Partner auch in der Krise nicht «fallen lässt».
Was momentan eher dagegen spricht, ist die Tatsache, dass Grossveranstaltungen mit vielen Besuchern oder Zuschauern (z.B. im Fussball) nach wie vor verboten sind. Somit leidet natürlich auch die Sichtbarkeit deiner Logoplatzierung unter den Corona-Massnahmen.
Events mit weniger als 1’000 Teilnehmenden sind grundsätzlich wieder erlaubt – jedoch nur unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Das stellt dich als Gastgeber zwar vor grosse logistische Herausforderungen, muss aber nicht das Ende für deine Veranstaltung bedeuten.
Mit ein bisschen Fantasie lässt sich jeder Event mit einer passenden Online-Lösung verknüpfen, sodass deine Kunden und anderen Stakeholder diesen auch von Zuhause auf dem Sofa mitverfolgen können.
So werden Sitzungen zu Konferenz-Calls, Schulungen und Weiterbildungen zu Webinaren, Konzerte zu Live-Streaming-Events und geführte Touren zu VR- oder 360°-Erlebnissen.
Viele Messen und Ausstellungen hatten bereits vor der Pandemie mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen, was wohl hauptsächlich auf die zunehmende Digitalisierung und den Online-Handel zurückzuführen ist. Wegen Covid-19 wurden jetzt einige Messen der kommenden Zeit verschoben oder ganz abgesagt (wie z.B. die Herbstmesse in Basel).
Wir würden dir deshalb raten, sehr vorsichtig mit der Planung von Messeteilnahmen umzugehen und (noch) nicht zu viele Ressourcen zu investieren.
Falls du bereits ein Konzept für eine Messeteilnahme erarbeitet hast und diese jetzt nicht stattfindet, muss die Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Vielleicht lassen sich gewisse Inhalte daraus umwandeln und über andere Kanäle (z.B. online oder an einem Tag der offenen Tür) verbreiten.
Kommunikation via Soziale Medien genoss bereits vor der Pandemie eine hohe Akzeptanz sowie auch Reichweite und hat gemäss Statistik seit März/April 2020 eine noch wichtigere Rolle in der Bereitstellung von Informationen eingenommen.
Falls du Social Media für dich nutzen möchtest, müsst du einige Punkte beachten:
Wenn du diese Punkte nicht gewährleisten kannst, ist von der Nutzung von Sozialen Netzwerken abzuraten. Ansonsten bietet dieses Instrument natürlich viele Vorteile aufgrund der grossen Reichweite und Targeting-Optionen.
In der Krise ist es essentiell, mit den wichtigsten Anspruchsgruppen in Verbindung zu bleiben und dir fortlaufend wichtige und vor allem nützliche Informationen zur Verfügung zu stellen.
Auch wenn vorübergehend nicht viel Budget für Kommunikation freigesprochen werden kann, lohnt es sich dennoch, diese nicht komplett zu vernachlässigen.
Sei kreativ, denke deine Strategien um. Es gibt für fast jedes Kommunikationsinstrument oder jede -massnahme auch eine Alternative, die zwar günstiger aber deswegen nicht weniger effektiv ist.
Spezielle Beachtung solltest du dabei dem digitalen Marketing schenken, da dieses mehr Flexibilität sowie mehr Analyse- und Targeting-Möglichkeiten zu geringeren Kosten zulässt als die klassischen Instrumente.